Janusköpfiger Tanz zwischen dünnen Linien

Für »if I was real - Eine erste Skizze« ließ sich Toula Limnaios von Camus anregen

  • Karin Schmidt-Feister
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit einer Doppelaxt zelebriert Hironori Sugata magische Kreise und Schwünge auf der Vorbühne. Ein Ritual voller Eleganz und souveräner Ruhe. Sieben Menschen stehen in Reihe hinter einer Gaze. Geteilte Räume. Schatten und Licht.

Eine Stunde später wird sich Joszef Forro tanzend wie im russischen Märchenfilm vervielfältigen, seine Gestalt, x-fach aufgefächert, ihn selbst erstaunen. Wer ist der echte? Räume schieben sich ineinander; ein Bohrer dringt akustisch in sie ein, sprengt sie auf. Mit einem Schattenwesen im schwarzen Tüllrock und mit Grubenlicht-Krone (Ausstattung Antonia Limnaios) schauen wir in den Tunnel menschlicher Spiegelungen. Hinter der Gaze klopft das Septett, im Halbkreis sitzend, rhythmisch mit Steinen gegen die Angst an - im finalen Taumel dreht sich Giacomo Corvaia schwerelos leicht und wieselflink auf Knien - ein zarter rätselhafter Nachtmar und kindlicher Kobold.

Ganz erstaunlich, wie Toula Limnaios u...


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