nd-aktuell.de / 09.12.2013 / Kultur / Seite 15

Mosekunds Montag

Wolfgang Hübner

Herr Mosekund, der einen geordneten Haushalt schätzte, führte akribisch Buch über seine Lebensmittelvorräte. In einem Notizheft hielt er exakt fest, was sich in Kühlschrank, Vorratskammer und Keller befand und welche Verbrauchsfristen sich ihrem Ende näherten. Eines Tages las er in seiner Leib- und Magenzeitung von einer Verordnung, wonach Vorratsdaten nicht länger als ein halbes Jahr gespeichert werden dürfen. Auch das noch, stöhnte Herr Mosekund, verbrannte das Heft und legte ein neues an.