Einfach mal die Klappe halten

Max Goldt im Heimathafen

Große Kunst braucht kein Brimborium. Das weiß man, wenn man einmal das erstaunliche Ein-Mann-Naturschauspiel Gerhard Polt auf einer Bühne gesehen und gelernt hat, dass ein Stuhl als Requisit vollauf genügt für ein abendfüllendes Theaterstück. Auch eine öffentliche Lesung des Schriftstellers Max Goldt ist keine Ausstattungsorgie, denn es geht hier um Sprache, nicht um eine Barockmöbelausstellung. Entsprechend ist die Bühne des Neuköllner Heimathafens an diesem Abend so karg möbliert wie eine Mönchszelle. Ein mit schwarzem Tuch bespanntes kleines Lesepult steht da und ein Stuhl. Darauf sitzt Goldt, der ein gebügeltes weißes Hemd trägt und ein schwarzes Jackett. Der Saal ist ausverkauft.

Man tritt nicht mit einer zerlumpten Holzfällerkluft bekleidet vor sein Publikum, es sei denn, man ist als Kunstholzfäller vor Publikum tätig oder auf der Bühne mit aufwendigen Holzarbeiten beschäftigt, würde Max Goldt vielleicht sagen. Womöglich...


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