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Römisch Bingo

Wie wird man Konsul?

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.

Auf den ersten Blick mag »Augustus« wie ein strategisches Schwergewicht wirken. Doch in der großen Schachtel steckt ein Spiel mit erfreulich leichten Abläufen. Sein besonderer Charme: Alle sind immer gleichzeitig involviert, und sobald die Regeln sitzen, ist eine Partie in 30 Minuten gespielt. Optimal für sofortige Revanche.

Im antiken Rom streben die Spieler das Amt des Konsuls an. Um Punkte zu gewinnen, holen sie Senatoren und Provinzen auf ihre Seite. Drei Zielkarten liegen vor jedem Spieler offen aus. Symbole darauf zeigen an, welche Marken aus einem Beutel gezogen werden müssen, damit die Karten in den eigenen Besitz übergehen. Sobald eine entsprechende Marke auftaucht, darf der Spieler einen seiner Legionäre auf das passende Symbolfeld stellen. Sind alle Felder abgedeckt, gehört die Karte ihm.

Das Prinzip ähnelt »Bingo«, denn jeder ausgeloste Chip gilt für alle Spieler. Trotzdem ist »Augustus« kein reines Glückslotto. Die Symbole kommen unterschiedlich häufig vor, Überlegungen zur Wahrscheinlichkeit bestimmen die Planung. Manche Karten bringen zusätzliche Legionäre, mehr Flexibilität beim Figureneinsatz oder einfach fette Sonderpunkte.

»Augustus« überrascht mit erfrischendem Spielgefühl: endlich mal kein langes Grübeln, keine verwickelten Kettenzüge. Die Mischung aus Zufall und Taktik passt wunderbar. Allerdings machen die schlecht strukturierte Spielregel und die unübersichtliche Grafik einiges vom guten Eindruck zunichte. Die tolle Spielidee wird unter Wert verkauft.

»Augustus« von Paolo Mori, Hurrican, für zwei bis sechs Spieler ab 8 Jahre, ca. 30 Euro.

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