Endloser Leidens-Zug der unerlösten Menschheit

Dieter Wellershoff »Was die Bilder erzählen«

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Einen Rundgang durch sein imaginäres Museum nennt Dieter Wellershoff dieses ganz und gar ungewöhnliche Buch. Eine Zwiesprache mit 280 Bildern und 80 Malern von Botticelli bis Neo Rauch. Wellershoff kultiviert das Sehen über die Sprache wie umgekehrt die Sprache durch das Sehen.

Wort und Bild, dieser Zusammenhang schafft dem inzwischen siebenundachtzigjährigen Autor (der 1952 eine der ersten Dissertation über Gottfried Benn schrieb, die diesem sogar gefiel) jene »Ausdruckswelt«, in die sein Dissertationsgegenstand alles künstlerische Bemühen münden sah. Das Schöne, um es gleich zu sagen, an dieser weltweisen Art der Kunstbetrachtung, in der jugendliche Kunstbegeisterung mit alterskluger Kennerschaft eine überaus souverän-gelassene Verbindung eingeht, ist der Verzicht Wellershoffs auf jede Form von theoretischem Schutzschild.

Hier schreibt jemand über die Erfahrung mit jenen Bildern, die ihm in seinem langen Leben wichtig ...


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