Die Vertreibung des Manasse Jacob aus Bernau

Über Schutzbriefe und Sonderabgaben für Juden im 18. Jahrhundert

  • Benjamin Köhler
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Auch jüdische Einwanderer sollten in Preußen nach ihrer Facon selig werden. Sie mussten jedoch viel Geld dafür bezahlen.

Nachdem der 30-jährige Krieg die Mark Brandenburg verwüstete und mancherorts die Bevölkerung auf die Hälfte reduzierte, begann Kurfürst Friedrich Wilhelm, Fremde anzuwerben, sofern sie Berufserfahrung oder genügend Kapital mitbrachten. Neben Böhmen, Niederländern, Hugenotten und Schweizern fanden sich auch zunehmend jüdische Einwanderer, die »nach ihrer Facon selig werden« sollten.

Für Bernau finden sich die ersten Spuren im Stadtarchiv für das Jahr 1737, in dem die Familie Salomon offiziell als »Schutzjuden« eingetragen wurden. Sie standen damit unter dem Schutz des Königs und hatten ein zeitlich befristetes Recht auf Niederlassung. Juden durften damals aber keine Synagoge bauen und bestimmte Berufe nicht ausüben.

Um den Schutzstatus zu verlängern, waren zusätzliche Abgaben notwendig, die oftmals recht plötzlich und willkürlich erhoben wur...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.