Backkurs statt Festtagsfrust

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Potsdam. In den Gefängnissen des Landes steht die schwierigste Zeit des Jahres an: Weihnachten. »Vor allem in der Untersuchungshaft ist die Stimmung meist besonders bedrückt, weil die Betroffenen in der Regel für sie überraschend verhaftet wurden«, schilderte der Leiter der Justizvollzugsanstalt Brandenburg (Havel). So wird der Ex-Geschäftsführer der Stadtwerke von Brandenburg/Havel Heiligabend wohl hinter Gitter verbringen, nachdem er vergangenen Dienstag wegen Korruptionsverdachts in Haft kam. Mit besonderen Angeboten sollen die Insassen abgelenkt werden: Neben Gottesdiensten gibt es Sportwettkämpfe oder Skat- und Schachturniere. Auch Weihnachtsbaum und Festschmaus mit Wild oder anderem Braten fehlen nicht.

Heiligabend gibt es gemäß der Tradition auch in den fünf Gefängnissen des Landes Kartoffelsalat und Würstchen. Später stehen dann Gerichte wie Entenkeule, Wildgulasch oder Kaninchenkeule auf den Speiseplänen. In Cottbus-Dissenchen fällt das Mahl weniger deftig aus: Der Koch plant am zweiten Weihnachtstag Wildlachs auf Blattspinat mit Kräutersoße und Salzkartoffeln. Auch an Vegetarier oder Kost für muslimische Inhaftierte sei gedacht, sagte eine Sprecherin des Justizministeriums. Viele Gefangene dürfen auch gemeinsam kochen oder backen. Rund um Weihnachten gab es zudem Weihnachtsfeiern in den Arbeitsbetrieben oder aber auf Initiative der Gefängnis-Seelsorger. Häufig können diese auch Geschenke mitbringen, die Gemeindemitglieder gepackt haben. dpa/nd

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