Kein »geistiger Führer« für Russland

Der freigelassene Chodorkowski enttäuscht Hoffnungen der Opposition / Deutschland nur Zwischenstation?

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Während russische Oppositionelle auf Chodorkowski hofften, will der von Putin Freigelassene künftig politische Abstinenz üben.

Er, so der am Freitag von Russlands Präsident Wladimir Putin begnadigte kremlkritische Oligarch Michail Chodorkowski, werde weder um Rückgabe der Aktiva eines 2006 zerschlagenen und danach quasi verstaatlichten Ölkonzerns Jukos kämpfen noch sich politisch betätigen. Das habe er dem Kremlchef schon in einem persönlichen Schreiben mitgeteilt, das er diesem zusammen mit seinem Gnadengesuch Anfang November zukommen ließ, sagte Chodorkowski der Zeitschrift »The New Times«. Sie ist das Sprachrohr der liberalen Opposition in Russland, ihr gab Chodorkowski das erste große Interview als freier Mann.

Sein Gnadengesuch an Putin ist demzufolge sehr kurz ausgefallen und besteht aus einer einzigen Zeile: In dem persönlichen Schreiben an den Kremlchef, das er dem Gesuch beifügte, sei es vor allem um seine Mutter gegangen. Marina Filippowna Chodorkowskaja ist 80 Jahre alt und hat ein Krebsleiden. Sie, Chodorkowskis Vater Boris und Sohn Pawel ...


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