Zur Abwechslung auf Tore schießen

Wenn es britischen Obdachlosen, Behinderten und Langzeitarbeitslosen an Brot mangelt, müssen Spiele her

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Zu Festtagen werden Freunde beschenkt. So dachte sich Englands früherer Fußballnationalspieler Michael Owen ein Geschenk für Afghanistan aus.

Als ob die bevorstehende Heimreise der britischen Besatzer nicht genug Glücks sei, erdachte Michael Owen als Geschenk ein Freundschaftsländerspiel zwischen Afghanistan und England im Wembley-Stadion. David Cameron, immerhin seit dreieinhalb Jahren Chef der Besatzungstruppen, klatschte Beifall. Obdachlose, Behinderte, Langzeitarbeitslose zwischen Caithness und Cornwall haben kein Brot, wenn’s nicht gerade eine Tafel in der Nähe gibt: Also müssen stattdessen Spiele her. Endlich elf nicht-weiße Ausländer, die der Premier umarmen darf, ohne von seiner Partei zurückgepfiffen zu werden.

Ein Journalist fragte Cameron während dessen jüngster Stippvisite bei den abziehenden Truppen: »Also Mission vollendet?« Der Premier schmunzelte wie George Bush seinerzeit auf dem US-Flugzeugträger. Fast 450 tote britische Besatzer, eine noch höhere Zahl ermordeter afghanischer Zivilisten in einem Feldzug, wo sie »hoffentlich nicht werden schießen mü...


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