Einzelhandel spürt das Internet

Junge Menschen kaufen mehr im Netz als gedacht

  • Lesedauer: 2 Min.

Beim Endspurt im Weihnachtsgeschäft zeichnen sich für den Einzelhandel in der Region gute Geschäfte ab. »Es zieht an. Wir sind durchaus zufrieden«, sagte Günter Päts, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburgs, am Wochenende. In den Kaufhäusern und Einkaufszentren herrschte am Sonnabend dichtes Gedränge, Parkplätze waren überfüllt. Der Internethandel setze dem Einzelhandel allerdings immer spürbarer zu, berichtete Päts. »So stark haben wir den Online-Wettbewerb nicht eingeschätzt.« Der Handel sei bislang von einem Anteil von 15 Prozent ausgegangen. »Tatsächlich sind es nach bundesweiten Erhebungen über 20 Prozent.« Vor allem junge Leute wählten diesen Weg. »Das Weihnachtsgeschäft ist eher zum Familiengeschäft geworden. Dafür ist das Wochenende prädestiniert«, meinte Päts.

In diesem Jahr würde dies noch durch Brückentage am 23. und 27. Dezember unterstützt. »In der Verwaltung, aber auch in vielen Betrieben wird nicht gearbeitet. Der Handel rechnet mit entsprechend größerem Ansturm«, sagte der Vize-Verbandschef. Dies gelte auch für das Nach-Weihnachtsgeschäft, weil Geldgeschenke und Gutscheine umgesetzt würden. »Da der Beschenkte häufig selbst Geld drauflegt, sind die Tagesumsätze dann teils höher als im Weihnachtsgeschäft.«

»Wir verzeichnen ein Plus gegenüber dem Vorjahr«, berichtete Hagen Wichmann vom Management des A10-Centers Wildau am südlichen Berliner Ring. Vor allem die Öffnung am dritten Adventssonntag habe sich gelohnt. »Da haben wir davon profitiert, dass die Geschäfte in Berlin nicht auf hatten.«

Gefragt sind leichtere Geschenke: Gutscheine. Egal, ob vom Einkaufscenter oder dem Luxus-Kaufhaus - sie waren überall begehrt, wie die Geschäfte berichteten. »Die Leute wollen wohl nichts Falsches kaufen«, meinte Fiona Casey vom Center-Management der »Spandau Arcaden«. Reinhard Schöwe von der Geschäftsleitung Galeria Kaufhof am Alexanderplatz bestätigte den Trend: »Für die Zeit nach Weihnachten erwarten wir deshalb wenige Rückgaben.«

Beliebt sind die klassischen Weihnachtsgeschenke wie Unterhaltungselektronik, Computerspiele, Parfüm, Schmuck, Spielwaren und Kleidung. Ladenhüter dagegen sind angesichts der milden Temperaturen Wintersportsachen oder Schlitten. Richtig gut gehen zudem Lebensmittel: »Wer einen reichen bunten Teller haben möchte, kommt mitunter schon zu spät«, stellte Päts fest.

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