Moskau. Die beiden Aktivistinnen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot sind wieder in Freiheit. Nadeschda Tolokonnikowa verließ am Montag im sibirischen Krasnojarsk ein Haftkrankenhaus - etwa 4000 Kilometer von Moskau entfernt. Zuvor hatte auch ihre Mitstreiterin Maria Aljochina ein anderes Straflager verlassen.
Tolokonnikowas Mann Pjotr Wersilow veröffentlichte im Kurznachrichtendienst Twitter ein Bild[1], wie die 24-Jährige schon bei Dunkelheit ins Scheinwerferlicht der Medien trat.
Maria Aljochina wurde am Montag nach einer Amnestie-Regelung aus dem Gefängnis entlassen, wie ihr Anwalt Pjotr Saikin der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte. »Alle Dokumente wurden ausgefüllt und unterzeichnet«, erklärte der Jurist.
Aljochina war vergangenes Jahr zusammen mit ihren Bandkolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch nach einem Protestkonzert gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wegen »Rowdytums« zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Samuzewitsch kam bereits auf Bewährung frei.
Aljochina verbüßte ihre zweijährige Lagerhaft wegen angeblichen Rowdytums in Nischni Nowgorod, 450 Kilometer östlich von Moskau. Tolokonnikowa sitzt die zwei Jahre in Sibirien ab. Die beiden Mütter sollten planmäßig im März kommenden Jahres aus der Haft freikommen.
Den Weg für ihre vorzeitige Freilassung ebnete ein in der vergangenen Woche vom russischen Parlament verabschiedetes Amnestiegesetz. Politiker und Künstler sowie Menschenrechtler hatten sich weltweit immer wieder für eine Freilassung der Pussy-Riot-Frauen eingesetzt. Agenturen/nd