Als rühre die Zeit ihr »furchtbares Räderwerk«

Wiedergelesen: Silvester-Erzählungen von E. T. A. Hoffmann und Jean Paul

  • Sabine Neubert
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Unter den Linden »auf und ab zu wandeln, mag sonst ganz angenehm sein, nur nicht in der Silvester-Nacht bei tüchtigem Frost und Schneegestöber ... Für den Silvester-Abend spart sich der Teufel ein ganz besonderes Feststück auf.« Solchen Betrachtungen zu Beginn der Erzählung »Die Abenteuer der Silvester-Nacht« lässt Ernst Theodor Amadeus Hoffmann alsbald die seltsamsten »Erscheinungen« folgen, unter denen die tollste die vom verlorenen Spiegelbilde ist. Wer dieser Tage die Berliner Linden entlanggeht, ahnt nur noch wenig von dem alten Hoffmann’schen Silvesterspuk. Tagheller Glitzerkram hat die Gespenster vertrieben. Und doch hat die Silvesternacht das ihr von Alters her eingeschriebene Bedrohliche bis heute nicht verloren.

»Die Turmfahnen knarrten, es war, als rühre die Zeit hörbar ihr ewiges furchtbares Räderwerk und gleich werde das alte Jahr wie ein schweres Gewicht dumpf hinrollen in den dunklen Abgrund.« Da rollt sie hin, ...


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