Flucht aus der einstigen Kornkammer Ghanas
Der Klimawandel und die schlechte Infrastruktur treiben immer mehr Menschen aus dem ländlichen Norden in Richtung der Hauptstadt Accra
In Ghana ziehen immer mehr Mädchen und Frauen vom Norden in den Süden, da der Klimawandel im Norden das Überleben immer schwieriger macht.
Fizer Boa war 20 Jahre alt, als sie aus dem Norden Ghanas in die Hauptstadt zog, um sich auf dem lokalen Agbogbloshie-Markt als sogenannte Kayayei zu verdingen, wie weibliche Lastenträgerinnen in Ghana genannt werden. »Als meine Mutter meinte, ich solle, wie eine Freundin von mir, als Kayayei in Accra arbeiten, hatte ich nichts dagegen«, erzählt Boa. »Ich wusste ja, wie es um meine Familie stand.« Da die Niederschläge in den letzten zwei Jahren in ihrem Heimatbezirk Bunkpurugu-Yunyoo gering ausgefallen sind, wirkte sich das auf die Ernten aus. »Mit Müh und Not reichte es für drei vernünftige Mahlzeiten am Tag.«
In Accra besteht Boas Job darin, Waren auf dem Kopf von Punkt A nach B zu transportieren. Kaum in der Hauptstadt angekommen, brachen ihre beiden Schwestern die Schule ab, weil das Familieneinkommen nicht reichte, um davon Schulmaterialien zu kaufen und die anfallenden Gebühren zu zahlen. In Ghana ist die Grundbildung zw...
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