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Unruhen in Xinjiang

Chinas Polizei sieht Terroristen am Werk

  • Lesedauer: 2 Min.

Peking. Bei einem blutigen Zwischenfall hat die Polizei acht mutmaßliche Terroristen in der nordwestchinesischen Region Xinjiang erschossen. Die Angreifer warfen am Montagmorgen Sprengsätze auf eine Polizeistation und steckten Polizeiautos in Brand, wie die amtliche Tianshan-Webseite berichtete. Die Beamten sollen einen Angreifer in Shache nahe Kaschgar festgenommen haben. Die Polizei wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Vor rund zwei Wochen waren in der Nähe von Kaschgar bereits 16 Menschen ums Leben gekommen. Chinas Regierung sprach davon, eine Terrorgruppe habe die Sicherheitskräfte attackiert. Doch schilderten Bewohner des Ortes gegenüber dem US-Sender Radio Free Asia, dass vielmehr 14 Mitglieder einer uigurischen Familie bei Vorbereitungen für eine Hochzeit getötet worden seien.

Wegen der Spannungen zwischen der Minderheit der Uiguren und den Chinesen gilt die Region Xinjiang seit langem als Konfliktherd. Das muslimische Turkvolk fühle sich, so oppositionelle Exilanten, wirtschaftlich, politisch und kulturell von den herrschenden Chinesen unterdrückt. Umgekehrt wirft Chinas Regierung uigurischen Gruppen separatistische Bemühungen und Terrorismus vor.

In dem seit langem schwersten Gewaltausbruch in der Region waren im Juni bei einem ähnlichen Zwischenfall in Turpan nach amtlichen Angaben 35 Menschen ums Leben gekommen, darunter elf Angreifer. Peking hat uigurische Separatisten auch für einen Vorfall im Oktober in Peking mit fünf Toten verantwortlich gemacht, bei dem ein Auto am Eingang zur Verbotenen Stadt in eine Menschenmenge gefahren war. dpa/nd

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