Kein Ende der Barbarei

Vor 125 Jahren wurde in den USA die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl eingeführt

Er gilt weithin als Sinnbild für die Unmenschlichkeit der Todesstrafe: der elektrische Stuhl, der vor 125 Jahren in den USA eingeführt wurde. In einigen US-Bundesstaaten kommt er bis heute zum Einsatz.

Um die grausame Hinrichtungsmethode des Hängens durch eine, wie es hieß, »menschliche Art des Tötens« zu ersetzen, wandte sich eine Kommission des US-Bundesstaates New York 1886 an den berühmten Erfinder Thomas Alva Edison - mit der Frage: Ist es möglich, zum Tode verurteilte Straftäter schmerzlos durch Elektrizität zu exekutieren? Anlass war ein Unfall, bei dem ein betrunkener alter Mann kurz nach der Berührung eines Stromgenerators einen tödlichen Herzschlag erlitten hatte.

Edison nahm sich der Sache an, auch aus geschäftlichen Motiven. Denn als einer der Exponenten im sogenannten Stromkrieg stritt er mit seinem Rivalen George Westinghouse erbittert darüber, ob man für die Elektrifizierung der Vereinigten Staaten besser Gleich- oder Wechselstrom verwenden solle. Edison setzte auf Gleichstrom und um zu zeigen, dass Wechselstrom viel gefährlicher sei, ließ er damit in öffentlichen Vorführungen zahlreiche Tiere töten.

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