nd-aktuell.de / 07.01.2014 / Brandenburg / Seite 12

Schloss Cecilienhof wird saniert

Im Schloss Cecilienhof wurde 1945 das Potsdamer Abkommen unterzeichnet. Der Tisch mit den Fähnchen der Alliierten ist ein beliebtes Fotomotiv. Jetzt wird das Gebäude aufgemöbelt.

Potsdam. Das Potsdamer Schloss Cecilienhof, weltberühmt als Verhandlungsort der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg, wird saniert. Voraussichtlich im zweiten Quartal beginnen die Arbeiten, sagte der Leiter Masterplan der Stiftung Preußische Schösser und Gärten, Ayhan Ayrilmaz, am Montag.

Die erst 2012 neu gestaltete Gedenkstätte zum Potsdamer Abkommen sei aber weiter zugänglich, sagte Ayrilmaz. Jährlich kommen rund 107 000 Gäste aus aller Welt. Hier handelten die Staatsoberhäupter und Außenminister der USA, der Sowjetunion und Großbritanniens das »Potsdamer Abkommen« aus.

Die Stiftung nutzt etwa ein Viertel des Schlosses. Der Rest ist als Hotel an die Relexa-Gruppe verpachtet. Das Hotel schließt während der Sanierung, wie die »Märkische Allgemeine Zeitung« berichtet. Der Hotelbetrieb werde vorerst eingestellt, informieren die Betreiber. Bereits seit 1960 gibt es in dem Schloss ein Hotel.

Bis 2018 solle vor allem die äußere Hülle des großen Schlosses saniert werden. Es handelt sich um 10 000 Quadratmeter Fassade und 6000 Quadratmeter Dach. »Insbesondere der hölzerne Dachstuhl ist mit Schadstoffen belastet«, erklärte Ayrilmaz. Außerdem müssen Ziegel ergänzt und schadhafter Putz ausgebessert werden. Die Fenster erhalten einen neuen Anstrich oder werden repariert. Auch neue Haustechnik wird installiert.

Nach Angaben von Ayrilmaz sind rund neun Millionen Euro eingeplant. Laut Masterplan stehen bis 2017 insgesamt 155 Millionen Euro bereit. Das Geld kommt zur Hälfte vom Bund. Den Rest teilen sich die Länder Berlin und Brandenburg.

Schloss Cecilienhof im Neuen Garten wurde 1913 bis 1917 vom deutschen Kaiser Wilhelm II. für Kronprinz Wilhelm gebaut. Es entstand in traditioneller Bauweise, aus Backstein und mit viel Holz. Es erinnert an einen Fachwerkhaus. Insgesamt gibt es rund 175 Zimmer. Zentraler Teil ist eine große Wohnhalle. dpa/nd