Toter palästinensischer Botschafter hält Prager Behörden in Atem

Verstoß gegen Wiener Übereinkunft über diplomatische Vertretungen vermutet

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Rätselraten um die Umstände des Todes des palästinensischen Botschafters in Prag hält an. Nun wurden große Mengen an Waffen in der Botschaft gefunden, die Behörden reagieren entsetzt.

Die tschechischen Sicherheitsbehörden arbeiten an der Aufklärung des mysteriösen Todes des Botschafters Palästinas in Prag. Dschamal al-Dschamal war am Neujahrstag beim Öffnen eines Tresors in seiner Residenz von einer Explosion tödlich verletzt worden. Die Familie sprach von einem Anschlag, die Polizei ermittelt auch in Richtung Unfall. Wie jedoch sowohl der Sprengstoff, als auch aufgefundene Waffen in die Botschaft kamen, ist unklar.

Die nach der Explosion am Nachmittag des 1. Januar herbeigerufene Polizei untersuchte das gesamte Botschaftsgebäude. Nach Angaben, der Nachrichtenagentur CTK, sollen sich 70 Handfeuerwaffen - Pistolen und Maschinenpistolen - im Haus des Botschafters Dschamal befunden haben. Die Zahl wurde später vom Prager Polizeipräsidenten Martin Cervícek auf zwölf Waffen korrigiert. Nach Angaben der Palästinenser soll es sich um legale Waffen, unter anderem Geschenke an den Botschafter, gehandelt haben.

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