Erneut Attacke auf Heim in Hellersdorf

  • Marina Mai
  • Lesedauer: 2 Min.

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche gab es einen fremdenfeindlichen Vorfall vor dem Hellersdorfer Asylbewerberheim. Polizeiangaben zufolge sollen in der Nacht zu Montag zwei Männer und eine Frau aus der Nachbarschaft des Heimes vor dem Gebäude herumgegrölt und Aufkleber an die Fassade geklebt haben. Darauf stand »Nein zum Heim« und »Wir wollen keine Asylbewerberheime - Deutschland stellt sich quer«. Die volltrunkene 18-jährige Frau soll sich vor dem Heim übergeben, die Männer im Alter von 23 und 25 Jahren uriniert haben. Diesmal erwischte die Polizei die Übeltäter und leitete ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen ruhestörenden Lärms und Belästigung ein.

Der Hellersdorfer Wahlkreisabgeordnete Sven Kohlmeier (SPD) erklärt, dass die Akzeptanz des Flüchtlingsheimes unter den Nachbarn immer noch zu wünschen übrig lasse. Er fordert, die freie Turnhalle der ehemaligen Schule oder einzelne Räume im Flüchtlingsheim in eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge und Anwohner umzuwandeln. Der SPD-Politiker fordert wie auch die LINKE eine Verbesserung der Polizeipräsenz vor dem Hellersdorfer Heim. Klaus-Jürgen Dahler, der in dem Heim Flüchtlingsberatungen durchführt, stellt seit dem Silvestervorfall eine verstärkte Verunsicherung der Bewohner fest. »Ich werde öfter gefragt, was wollen die von uns? Werden die uns angreifen? Warum tun die das?«, sagt er. In der nächsten Woche soll dem Landesamt für Gesundheit und Soziales zufolge der Umzug der Flüchtlinge in das benachbarte, frisch renovierte Gebäude beginnen. Anschließend wird das Gebäude saniert, in dem sie jetzt wohnen.

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