Vorläufer der Katastrophe

»Das andere 1913« von Erik Baron: Wer Florian Illies’ »1913« las, sollte sich auch für dieses Buch interessieren

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Es fehlt etwas! So ging es Erik Baron, der bereits ein schönes kleines Lexikon zu Franz Fühmann veröffentlichte, als er Florian Illies’ Bestseller »1913« las. Darauf könnte man nun allerdings in sachlicher Kürze antworten: Etwas fehlt immer! Zudem sollte man einen Autor wohl nach dem beurteilen, was er in seinem Buch schrieb und nicht nach dem, was er nicht darin schrieb.

Es gibt also Einwände gegen das Unterfangen »Das andere 1913« zu schreiben, zumal im von Illies geborgten anekdotischen Duktus, diesem plaudernden »Was macht eigentlich Rainer Maria Rilke?« oder »Lange nichts von Gottfried Benn gehört!«. Damit muss Baron nun leben, dass man ihn der besserwisserischen Wadenbeißerei einem überaus erfolgreichen Buch gegenüber zeihen könnte, das den - allerdings streitbaren - Vorzug besitzt, literarische wie welthistorische Figuren von Hermann Hesse bis Ernst Jünger, von Stalin bis Mussolini an einer Kaffeetafel zu versammeln.

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