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Kultur nicht nur für Bildungselite

  • Lesedauer: 2 Min.

Theater und Museen müssen sich nach Ansicht der Hildesheimer Kulturwissenschaftlerin Birgit Mandel künftig mehr an den Interessen der Besucher orientieren. Viele Menschen hätten das Gefühl, dass das kulturelle Angebot keine Bedeutung für ihr Leben habe, sagte die Professorin für Kulturmanagement und Kulturvermittlung dem Evangelischen Pressedienst am Donnerstag am Rande einer Fachtagung in Berlin.

Bestimmte Kultur-Einrichtungen zögen oft nur eine »Bildungselite« an, sagte die Expertin. Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung besuche niemals Theater, Opern, Konzerthäuser oder Museen. Nur etwa zehn Prozent der Deutschen zählten zu den Stammnutzern der öffentlichen kulturellen Einrichtungen. Diese Gruppe sei oft finanziell besser gestellt und verfüge über eine hohe kulturelle Bildung. Aus Steuermitteln dürfe jedoch nicht nur das »Freizeitvergnügen einer kleinen Elite« gefördert werden.

Um das reichhaltige kulturelle Leben in Deutschland zu erhalten, müssten die Einrichtungen ihr Programm nicht nur »niedrigschwelliger« vermitteln, sondern auch verändern, forderte die Professorin. »Das heißt nicht, dass nur noch Actionfilme, Pop- oder Rock-Konzerte angeboten werden sollen.« Nur dem populären Massengeschmack zu folgen, würde eine kulturelle Einschränkung bedeuten. Allerdings feierten Produktionen, die die Besucher mit einbeziehen und teilhaben lassen, große Erfolge.

Bei der Tagung »Mind the Gap!« beraten bis diesen Freitag rund 150 Kulturschaffende und Wissenschaftler über mögliche Zugangsbarrieren bei der Kulturvermittlung. epd/nd

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