Keine Chance gegen das »Start-Monster«

Deutsche Bobfahrer rasen auf zweiten und dritten Platz

  • Jörg Soldwisch
  • Lesedauer: 2 Min.
Drei Podestplätze und ein paar Freudentränen: Auch ohne Sieg bestätigte das deutsche Bobteam beim prestigeträchtigen Weltcup in St. Moritz seinen Aufwärtstrend.

Bei der Sektdusche von Überraschungssieger Oskars Melbardis ging Maximilian Arndt vorsichtshalber in Deckung. Das »Start-Monster« aus Lettland hatte dem deutschen Bob-Weltmeister schließlich schon im Eiskanal die Feierlaune verdorben. Arndt musste sich im Bob-Mekka St. Moritz in der Königsdisziplin Vierer mit dem dritten Platz hinter Schnellstarter Melbardis und dem Russen Alexander Subkow zufrieden geben.

Im Vorjahr war der 26-Jährige auf der weltweit einzigen Natureisbahn noch zum WM-Titel gefahren. Dass er nun zumindest seine Führung in der Weltcup-Gesamtwertung verteidigen konnte, stimmte den Oberhofer milde. »Schönes Wetter, dritter Platz - alles gut«, sagte Arndt mit einem leicht gequälten Lächeln und fügte eine Kampfansage an die starke Konkurrenz aus Osteuropa an: »Heute waren die anderen etwas schneller, wir wollen das schon nächste Woche wieder ändern.« Doch nicht der Weltcup im österreichischen Igls am kommenden Wochenende, sondern allein Olympia zählt für die Bob-Piloten in diesem Jahr. »In Sotschi knallt›s«, versprach Top-Anschieber Kevin Kuske, der mit seinem Piloten Thomas Florschütz (Riesa) im großen Schlitten auf Platz fünf fuhr. Zweier-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg), am Samstag im kleinen Schlitten noch Dritter, verbesserte sich nach einem desolaten ersten Lauf zumindest noch vom 16. auf den elften Platz.

Bei den Frauen beendete Cathleen Martini (Oberbärenburg) mit dem zweiten Platz ihre sportliche Krise, doch die Freudentränen kullerten woanders. Die Erfurterin Anja Schneiderheinze brach vor laufender Kamera in Tränen aus, nachdem sie mit Rang fünf ihre Olympia-Qualifikation perfekt gemacht hatte.

Grund zur Freude hatte auch Ex-Weltmeisterin Martini. Mit Anschieberin Christin Senkel gelang der 30-Jährigen der erste Podestplatz in diesem Winter. Das sei nach dem desolaten zwölften Platz in der Vorwoche in Winterberg »richtig gut für die Seele« gewesen, sagte Martini. SID

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