nd-aktuell.de / 14.01.2014 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Gut, dass wir das Kartellamt haben, meinen viele. Denn es stellt jenen finsteren Mächten nach, die ihre Geschäfte ebenso klandestin betreiben wie etwa die Freimaurer oder die Drogenmafia: die Kartelle. Wie viele Kartelle hat das Kartellamt schon erlegt - das Zementkartell, das Reißverschlusskartell, das Kartoffelkartell, das Gaskartell ... Nichts, was nicht zum Kartellieren taugte. Jetzt also das Bierkartell: Große Brauereien wurden bei Preisabsprachen erwischt. Wir fragen: Ist das aus linker Sicht wirklich schlimm? Taten die Brauereien nicht einfach nur das, was in jeder ordentlichen Planwirtschaft gang und gäbe ist - für ein Produkt einen verlässlichen Preis festzusetzen, statt sich im ruinösen Wettbewerb kaputt zu spielen? Genau genommen erledigt ein Kartell doch ehrenamtlich nur das, was in einem durchgeplanten Sozialismus dem Zentralamt für Preise zukäme. Vielleicht sind wir einer anderen Welt näher, als wir glauben. wh