Selbstporträt als Kuckuck

In der Akademie der Künste unterhielt sich Friedrich Dieckmann mit Joachim John über das Vergehen der Zeit

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es ist zuletzt immer eine Frage der Zeit. Vor zehn Jahren feierte die Akademie der Künste Joachim John, den Zeichner und Gelegenheitsautor (was heißt: jede Gelegenheit wahrnehmend) zu seinem siebzigsten Geburtstag mit einem Abend. Da las Inge Keller Prosa von ihm, die trotz aller gewahrten Würde der Interpretation immer mehr nach Hašeks »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« als nach Thomas Mann klang, da erinnerte der vormalige Schweriner und dann Cottbuser Intendant Christoph Schroth an die sich bis zum Ausmalen ganzer Foyers auswachsende Plakatierarbeit von John, Volker Braun nannte ihn den »Bürger einer versandeten Revolution«, jemand spielte Alpenhorn, und Joachim John blickte bei all dem sehr schalkhaft.

Und plötzlich sind zehn Jahre vorbei und alles ist wie immer. John ist letztes Jahr achtzig geworden, die Akademie erinnert sich, dass irgendwo im Norden noch eines ihrer Mitglieder existiert und lädt zu einem Abend...


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