Im Apparat der Kriege

Matthaei & Konsorten infiltrieren die Hauptstadt und machen Berlin ein Wochenende lang zum Kriegsspielplatz

  • Elke Koepping
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Ein geflügeltes Wort der westdeutschen Friedensbewegung der 1970er und 1980er Jahre lautete, »Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin«. Es geht auf ein Gedicht des amerikanischen Pulitzerpreisträgers und engagierten Sozialdemokraten Carl Sandburg aus dem Jahr 1936 zurück. Sandburg war nach freiwilliger Teilnahme am spanisch-amerikanischen Krieg (1898) Kriegskorrespondent während des Ersten Weltkriegs. Ein Krieg, der das System des Tötens im Namen der Nation neu definierte und Apparate einführte, die in ihrer Brutalität und Vernichtungseffizienz die menschliche Vorstellungskraft damals weit überstiegen. Heute, rund hundert Jahre nach dem Beginn dieses Krieges, müsste dieser Ausspruch wohl lauten, »Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner kriegt’s mit«, denn wir führen Kriege nicht mehr vor der eigenen Haustür, sondern weit weg, in Regionen wie Kosovo oder Afghanistan.

Brachte die deutsche Beteiligung am NATO-Einsatz in ...


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