Omas Koffer wird zur Drogenfalle

Rentnerin aus Neuseeland entdeckte Amphetamine

  • Barbara Barkhausen , Sydney
  • Lesedauer: 2 Min.
Eine Neuseeländerin ist als Drogenkurier missbraucht worden. Als sie nach Jahren erstmals wieder einen Koffer nutzen wollte, fand sie darin Amphetamine im Wert von 30 000 Euro.

Da staunte die 74-jährige Neuseeländerin Gillian Rodgers nicht schlecht. Vier Jahre hatte die alte Dame ihren Koffer nicht mehr genutzt, als sie ihn nun zum ersten Mal wieder hervorholte. Anstelle der vermuteten Staubfusseln machte die Großmutter jedoch eine ganz erstaunliche Entdeckung in der Seitentasche des Gepäckstücks: Sie fand ein Päckchen mit weißem Pulver. Nichtsahnend brachte sie es zur Polizei in Auckland, die feststellte, dass es sich um Drogen im Wert von 50 000 neuseeländischen Dollar (30 000 Euro) handelte.

»Ich sah dieses Paket mit weißem Zeug und ich dachte: ›Wow, was ist das?‹«, berichtete Rodgers der neuseeländischen Tageszeitung »NZ Herald«. »Ich dachte, es sei etwas, das den Koffer trocken hält.«

Die Polizisten in Aucklandmachten dann schließlich die erstaunliche Entdeckung, dass Gillian Rodgers wohl ungewollt als Drogenkurier missbraucht worden war. »Ich hatte nicht für eine Minute gedacht, dass es sich um Drogen handeln könnte, obwohl wir noch darüber gewitzelt haben.« Die Rentnerin vermutet, dass ihr jemand die Drogen untergejubelt hat, als sie vor mehr als vier Jahren auf einer Kreuzfahrt um den australischen Kontinent unterwegs war und schließlich von Sydney aus zurück nach Auckland flog. »Ich bin wirklich baff, denn ich habe natürlich niemanden gesehen, wie er sie hinein getan hat.«

Die einzige Zeit, in der sie ihr Gepäck nicht in ihrem Besitz gehabt habe, sei auf dem Gepäckband und auf der Röntgenmaschine gewesen, erzählte die Großmutter. Warum allerdings nie jemand die Drogen zurückgeholt hat, ist ihr ein Rätsel. »Ich bin mir sicher, dass sie sie zurück hätten haben wollen und ich frage mich, ob sie mir gefolgt sind...« Wäre Gillian Rodgers mit den insgesamt 55 Gramm an Amphetaminen am Zoll verhaftet worden, so hätte der Besitz der Drogen eine langjährige, unter Umständen lebenslange Haftstrafe nach sich ziehen können.

Die Geschichte der neuseeländischen Rentnerin ist allerdings kein Einzelfall. Erst im Oktober hatte ein älteres australisches Paar in seinen Koffern kiloweise Drogen gefunden. Das Paar aus der australischen Stadt Perth hatte eine Reise samt Koffern bei einem Gewinnspiel im Internet gewonnen. Das ganze war jedoch eine Falle - die beiden sollten ebenfalls als Drogenkuriere missbraucht werden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal