Der Hauch des kalten Krieges

Internet kaputt! In den Berliner Festspielen ging es um Netzkultur in Zeiten der Datenskandale

Internet kaputt! Wie ein geplatzter Kindertraum wirkte Sascha Lobos Lamento über die verlorene Unschuld des Netzes. Unvermeidlicher Auftakt der Veranstaltung der Berliner Festspiele. In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung hatte man geladen, mit »Experten« und Künstlern über Netzkultur in Zeiten von Datenskandalen zu diskutieren. Wie immer, wenn es um Entzauberung der Welt geht, wird die Kunst angerufen. Doch Antworten auf das kaputte Internet erwartete man vergebens, wo sich Kunst mit Kultur verwechselte und Kunst zur Technik schwieg. So bleibt Kunst im kaputten Netz wie Graffiti in Kabul, Kampf gegen Windmühlen.

Der geladene holländische Medientheoretiker Geert Lovink attestierte Lobo scherzhaft typisch deutschen Negativismus. Gleich Oswald Spengler beschwöre Lobo den Untergang des Abendlandes. »Zu einfach« fand Lovink, was der Internet-Irokese unbescheiden als »vierte Kränkung der Menschheit« bezeichnet...


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