»Wir sind nicht die Bewegung«

Ein Gespräch mit drei AktivistInnen über Chancen und Gefahren ihrer Organisierungsvorhaben

Die Auflösung ihrer einzelnen Mitgliedsgruppen in eine gemeinsame Organisation debattiert aktuell die Interventionistische Linke. Antinationale Antifagruppen organisieren sich seit sechs Jahren im umsGanze!- Bündnis. Gruppen aus dem NaO-Prozess veröffentlichten kürzlich ein Manifest ihrer »Neuen antikapitalistischen Organisation«. Offensichtlich sieht die radikale Linke gerade eine Notwendigkeit, sich verbindlich zu organisieren. Niels Seibert lud deshalb drei AktivistInnen dieser Gruppen zu einem Gespräch ein.

nd: Warum drängt es euch gerade jetzt, euch zu organisieren?
Hesse: Wir organisieren uns nicht erst seit heute. Avanti gründete sich Ende der 80er Jahre und seitdem ist Organisierung eine unserer Grundkonstanten. Entsprechend lange gibt es verschiedene Versuche, unsere ursprünglich norddeutsche Organisierung auszuweiten. Seit einigen Jahren sind wir in der IL vernetzt und erhoffen uns, dass daraus eine neue verbindliche Organisierung entsteht. Es gibt bis heute gute Gründe, über linksradikale Organisierung nachzudenken, allein wenn man sich die Weltsituation betrachtet: Überall Aufstände, gleichzeitig diese relative Ruhe in der Bundesrepublik. Die Krisenpolitik, die von hier ausgeht, zeigt, dass es etwas zu tun gäbe, aber auch wie schwach die Linke in Deutschland dasteht.

Grün: Bei uns ist das ähnlich. Die Gruppe TOP und ihre Vorgänger »Kritik und Praxis« und »Antifaschistische Aktion Berlin« waren immer in einem Organisieru...



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