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Doch kein Schlachthof in Ahlhorn

Unternehmen Kreienkamp will neue Standorte prüfen

  • Lesedauer: 2 Min.

Im niedersächsischen Ahlhorn (Gemeinde Großenkneten) wird nun doch kein Megaschlachthof für Hähnchen entstehen. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen Kreienkamp sich endgültig von der Idee verabschiedet, in der Gemeinde einen Schlachthof zu bauen, in dem täglich bis zu 240 000 Hähnchen geschlachtet werden sollten.

Das Unternehmen wollte mit dem Bau seinen Stammsitz in Wildeshausen erweitern. Zunächst entschied man sich für eine Fläche in Ahlhorn direkt neben einer bereits bestehenden Putenschlachterei. Nachdem die Gemeinde schon grünes Licht gegeben hatte, wurde der Schlachthof zum entscheidenden Thema bei den Bürgermeisterwahlen, die Thorsten Schmidtke (SPD) als erklärter Schlachthofgegner gewann. In einer Bürgerbefragung votierten anschließend rund 56 Prozent der etwa 15 000 Einwohner gegen die Schlachtanlage.

Der Investor Kreienkamp kündigte daraufhin an, die Schlachtanlage auf einem ehemaligen Flughafen in der gleichen Gemeinde bauen zu wollen. Auch diese Pläne sind nun beendet.

Als neue Standorte sind jetzt die Gemeinden Garrel und Molbergen im Landkreis Cloppenburg im Gespräch. Auch hier regen sich bereits erste Proteste. So zeigte sich die Bürgerinitiative »Mut-Bündnis« zwar erfreut über das endgültige Aus in Ahlhorn, kündigte aber weitere Proteste an.

Auch die SPD-Jugendorganisation befürchtet bei einer Ansiedlung eines derartigen Betriebs »massive Belastungen« für Anwohner und Natur, die in keinem »vertretbaren Verhältnis« zum wirtschaftlichen Nutzen stünden. Bei einer Anlage dieser Größe würden 370 000 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, was eine »ernsthafte Gefahr« für die Trinkwasserversorgung darstellen könne. »Die damit verbundenen Risiken darf man nicht verschweigen. Nicht ohne Grund hat Großenkneten dieses Vorhaben mit großer Mehrheit verhindert«, erklärt Juso-Vorsitzender Jan Oskar Höffmann. Er fordert jetzt auch an den neuen Standorten Bürgerbefragungen. had/nd

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