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Gurlitt erwägt Rückgabe von Raubkunst

Münchner Kunstfund

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Münchner Kunstsammler Cornelius Gurlitt (81) will nach Angaben seines Anwalts eine »faire und gerechte Lösung« im Umgang mit möglicher Raubkunst aus seiner spektakulären Sammlung. »Er ist gewillt, sich die Raubkunst-Klagen genau anzuschauen«, sagt sein Anwalt Hannes Hartung.

458 Objekte hat die Taskforce »Schwabinger Kunstfund« in Berlin, die von der Bundesregierung und Bayern eingesetzt wurde, um die zuständige Staatsanwaltschaft Augsburg bei der Recherche nach der Herkunft der Kunstwerke aus Gurlitts Wohnung zu unterstützen, inzwischen nach einer ersten Sichtung als mögliche NS-Raubkunst identifiziert und in die Online-Datenbank www.lostart.de eingestellt. Die Herkunft der Werke soll mit Hilfe der Öffentlichkeit geklärt werden.

Doch mit der Gesprächsbereitschaft von Gurlitt allein ist der Streit um seine Bilder noch nicht vom Tisch. Für viele Bilder gebe es keinerlei Anfragen möglicher Erben oder gar konkrete Rückgabeforderungen, betont Gurlitts Anwalt Hartung. Die Bilder seien »pauschal unter Raubkunst-Verdacht gestellt« worden. »In vielen dieser Werke haben wir keinerlei Hinweise, warum das Raubkunst sein soll.« Nur wenige Anfragen beinhalteten echte Raubkunst. »Viele beantragen Akteneinsicht, nur wenige verlangen konkrete Restitutionen«.

Ermittler hatten die verschollen geglaubte Sammlung von Gurlitts Vater Hildebrand Gurlitt beschlagnahmt, der einer von Adolf Hitlers Kunsthändlern war. Darunter sind Werke von Picasso, Chagall, Matisse, Beckmann und Nolde. Erst im vergangenen Herbst war der spektakuläre Fund mit weit mehr als 1000 Werken publik geworden. dpa/nd

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