Bildungsressort wirbt bundesweit um Lehrer

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Potsdam. Das Bildungsministerium plant eine bundesweite Anzeigenkampagne zur Anwerbung von Lehrern. »Für das kommende Jahr suchen wir die Rekordzahl von 900 bis 1000 Lehrern«, sagte Sprecher Stephan Breiding. Es treten sehr viele ältere Lehrer in den Ruhestand und im Land gebe es nicht genügend geeigneten Nachwuchs. Zudem ist die Wochenstundenzahl der Lehrer an den Grund- und Oberschulen ab dem kommenden Schuljahr um eine Stunde reduziert worden. »Allein dafür brauchen wir rund 400 neue Kollegen«, erklärte Breiding. Zum Eindämmen des Unterrichtsausfalls werden 100 weitere Lehrer eingesetzt. »Sie werden fest eingestellt und haben die Chance auf Verbeamtung, werden aber je nach Bedarf zunächst befristet an Schulen eingesetzt«, erläuterte der Sprecher. Zur Zeit ermittelt das Ministerium, für welche Fächer besonders dringend Pädagogen gesucht werden. Die Zahl der ausgefallenen Unterrichtsstunden war im zweiten Halbjahr 2012/2013 um ein Prozent auf rund 534 000 gestiegen. Im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 509 000. »Diesem leicht steigenden Trend wollen wir entgegenwirken«, sagte Breiding. In den vergangenen 20 Jahren waren jedes Schuljahr im Schnitt nur 200 bis 250 neue Lehrer eingestellt worden.Die CDU begrüßte die Einsicht des Ministeriums. Sie bemängelte aber die vorherige »Untätigkeit«, die dazu geführt habe, »dass jetzt der Bedarf nicht gedeckt werden kann«, wie der Abgeordnete Gordon Hoffmann sagte. Marie Luise von Halem (Grüne) kritisierte: »Anstatt in anderen Bundesländern Lehrkräfte abzuwerben, hätte die Landesregierung schon längst gemeinsam mit Schulen und Kommunen ein Konzept erarbeiten sollen, wie mehr junge Menschen für den Lehrerberuf begeistert werden können.« dpa/nd

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