Ein Angriff mit militärischen Mitteln

Der Journalist Erich Möchel über die geheimdienstliche Internet-Überwachung

Am 28. Januar 1981 wurde die europäische Datenschutzkonvention unterzeichnet. Dieser Anlass wird alljährlich genutzt, um am europäischen Datenschutztag die Bürger Europas für den Datenschutz zu sensibilisieren. Der österreichische Journalist, Autor und mehrfach ausgezeichnete Überwachungsexperte Erich Möchel moderierte die diesjährige Veranstaltung im Berliner Abgeordnetenhaus. Uwe Sievers sprach mit ihm über Überwachung im Internet.

nd: Taugt das Internet unter ständiger Überwachung noch als Kommunikationsmedium? Einige Netzenthusiasten bezweifeln das.
Möchel: Die Diskussion in der »FAZ« war sehr amüsant: Einige meinen, das Internet ist kaputt. Denen sage ich: Das ist falsch, denn das Internet ist bloß nicht fertig. Es fehlt die Sicherheitsschicht, die ein universelles Kommunikationsmedium heute braucht, sonst ist es bestenfalls rudimentär.

Haben Regierungen und ihre Geheimdienste daran ein Interesse?
Wir sind in der Situation, dass die Zivilgesellschaften weltweit von einem Militärkomplex mit militärischen Mitteln angegriffen werden. Wir gurken mit unserer Kommunikation auf einem von Militärs entwickelten Kommunikationsnetz herum. Die gesamte Infrastruktur ist nicht fertig, ist nicht geschützt. Glauben Sie, so eine Aufstellung hält den Angriffen eines modernst ausgerüsteten Geheimdienstes statt?

Wie reagiert die Wirtschaft darauf? Gerät sie nic...




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