Leuchtkugeln warnen vor Pollenflug

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Tokio. Eine ganze Nation am gemeinschaftlichen Niesen und Nase schnauben: In Japan rückt die alljährliche »kafunsho«-Zeit an - die Monate, in denen zahlreiche Bewohner des fernöstlichen Inselreichs unter heftigen Pollenallergien leiden. Der private Wetterinformationsdienst Weathernews bereitet sich daher darauf vor, an insgesamt 1000 Stellen im ganzen Land kleine Pollenroboter aufzuhängen, wie ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag sagte. Die 15 Zentimeter großen kugelförmigen Roboter haben Gesichter und inhalieren durch ihren Mund die gleiche Menge Luft wie die Menschen. Je nach Menge der Pollen verändert sich ihre Augenfarbe, von weiß, blau, gelb, rot bis violett. Die gemessenen Daten werden landweit zusammengetragen und ins Internet gestellt.

Bis zum Beginn des Sommers laufen Millionen von Japanern mit weißen Masken gegen Heuschnupfen durch die Gegend, um sich vor dem Pollenflug zu schützen. Die Zeitungen des Landes, Wettersendungen und Werbespots im Fernsehen und Internet informieren über Pollenallergien und geeignete Linderungsmaßnahmen. Die Hauptschuld an dem kollektivem Geniese wird den vielen Zedern gegeben. Während der Zeit des Wiederaufbaus Japans nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg waren viele Bäume gefällt worden, so dass ganze Berge plötzlich kahl standen. In den 50er Jahren begann man, die Wälder mit Zedern aufzuforsten. Doch als diese drei Jahrzehnte später anfingen, Pollen zu tragen, traten die ersten Fälle von Allergien dagegen auf. Inzwischen ist es eine wahre Volkskrankheit. dpa/nd

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