Land will »Reform«

Anhaltisches Theater

  • Lesedauer: 2 Min.

Das traditionsreiche Anhaltische Theater in Dessau soll zwei wichtige Sparten verlieren. Ein unterschriftsreifer Vertrag mit der Stadt als Träger des Hauses sehe die Auflösung von Schauspiel und Ballett zum 1. Januar 2016 vor, sagte Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung« (Mittwochsausgabe). Mit der Schließung von Sparten werde letztlich auf den fortgesetzten Einwohnerrückgang in der Stadt reagiert.

Zugleich sei »einiges Geld« eingeplant, um Schauspiel und Ballettgruppen künftig einzukaufen, sagte Dorgerloh weiter. Nach den neuen Strukturen sollen in Dessau-Roßlau die Theaterpädagogik, das Puppentheater, das große Orchester und der Chor erhalten bleiben. Der Minister kündigte in dem Interview ferner an, die bereits gekürzten jährlichen Zuwendungen des Landes für das Haus 2014 und 2015 um jeweils 300 000 Euro und im Jahr danach um 350 000 Euro aufzustocken.

Mit dem Geld solle die Reform begleitet und der Ausstieg aus den Haustarifverträgen erleichtert werden. Zudem könne sich die Stadt Aufwendungen für Abfindungen zur Hälfte von Land erstatten lassen. Dies gelte auch für das Theater in Halle. Dort sollen zwar die Sparten erhalten bleiben, jedoch unter der Bedingung personeller Kürzungen.

Der Intendant des Anhaltischen Theaters, André Bücker, äußerte sich gelassen zu den Plänen. Über den Abbau von Sparten entscheide der Dessauer Stadtrat und niemand anderes, sagte er der Zeitung. epd/nd

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