»Wir stehen auf breiten Schultern«

Günter Stock über Politik und Wissenschaft, Merkels Regierungsstil und die europäische Community des Geistes

Das präsidiale Büro seines Amtsvorgängers war mit dunklen antiken Möbeln bestückt. Günter Stock liebt offenbar eher die strenge Sachlichkeit: helle Regale, moderner Schreibtisch. Der am 7. Februar 1944 in Šidski Banovci (heute Gemeinde Nijemci, Kroatien) geborene Physiologe wurde 2006 Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW). Im selben Jahr erhielt er für sein »herausragendes persönliches Engagement in der Wissenschafts- und Forschungspolitik« das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Mit Professor Stock sprach Karlen Vesper.

nd: Professor Stock, Sie sind nicht nur Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, sondern auch Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften - ein Trostpflästerchen für die BBAW, die nicht alleinige deutsche Nationalakademie geworden ist?
Stock: Nein. In der Tat hat sich mein Vorgänger im Amt sehr darum bemüht, dass die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Nationalakademie wird. Ich habe damals eine Arbeitsgruppe geleitet, die aufgrund der föderalen Akademienstruktur in Deutschland und der Notwendigkeit interdisziplinärer Arbeit die Empfehlung gab, nicht auf einer bestehenden Akademie aufzubauen. Gleichwohl wurde 2008 die naturwissenschaftlich orientierte Leopoldina in Halle zur Nationalakademie ernannt, wobei die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften in München, kurz acatech, sowie die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit der Leopoldina d...


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