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Ein Jahr ist schnell vorbei

Stephan Fischer über doch nicht so volle Wäschekörbe voller Briefe

  • Lesedauer: 2 Min.

»Was, das geht jetzt nicht mehr?« Die Frage einer ehemaligen Studentin zur Rückzahlung stellen sich zur Zeit mehr Studierende als vor einem Jahr angenommen. Zu spät, 2013 ist Vergangenheit.

Wäschekörbe voller Briefe, überforderte Mitarbeiter: Die Sorgen der Berliner Hochschulen waren Anfang letzten Jahres groß, die Rückforderungen zu viel gezahlter Rückmeldegebühren überhaupt bewältigen zu können. Nun stellt sich heraus: alles halb so wild. Nicht weil die Hochschulen so gut vorbereitet waren, sondern weil nicht einmal die Hälfte aller Berechtigten ihre Ansprüche geltend gemacht haben. Noch im Mai 2013 rechnete die Technische Universität Berlin mit bis zu 80 000 Anträgen, da war gerade Antrag Nummer zwanzigtausend eingegangen, so genau zählte da schon niemand mehr mit. Bis zum Ende des Jahres kam aber nur noch einmal die gleiche Anzahl hinzu.

Warum haben nur rund die Hälfte aller Berechtigten das Geld zurückgefordert? Zu kompliziert war es nicht: Bei der Humboldt-Universität beispielsweise genügte ein formloser einseitiger Antrag, der nicht viel mehr enthalten musste als den Namen, die Semesterzahl und die Bankverbindung. Die Studierendenvertretungen boten Formulare im Internet an, die innerhalb von fünf Minuten ausgefüllt, ausgedruckt und abgeschickt werden konnten. Dafür war ein ganzes Jahr Zeit.

Die Rückmeldegebühren vergangener Jahre in Brandenburg werden übrigens gerade vom Bundesverfassungsgericht geprüft. Nur schon Mal zum Vormerken. Ein Jahr ist schließlich schnell vorbei.

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