nd-aktuell.de / 07.02.2014 / Kultur / Seite 14

Kunstsammler schenkt Berlin fast 400 Bilder

Egidio Marzona, einer der weltweit wichtigsten Sammler zeitgenössicher Kunst, hat den Berliner Museen 372 Werke aus seiner Kollektion geschenkt. Die Arbeiten waren bereits seit 2002 als Leihgabe in Berlin. Damals hatte der deutsch-italienische Mäzen schon einen Teil seiner Sammlung verschenkt, einen weiteren sehr günstig verkauft. Vertreten sind namhafte zeitgenössische Künstler wie Daniel Buren, Jan Dibbets, Hamish Fulton, Richard Long, Gary Kuehn und Mel Bochner. Der 1944 geborene Marzona sagte nach der Vertragsunterzeichnung, er sei jetzt in einem Alter, in dem Entscheidungen gefällt werden müssten. »Ich bin froh, dass ich meine Verantwortung der Kunst gegenüber heute durch die Schenkung abschließen kann.«

Der aus Bielefeld stammende Sohn eines Baufabrikanten hat seit 1968 eine herausragende Sammlung wichtiger Kunstströmungen wie der Konzeptkunst, der Minimal Art und der Arte Povera zusammengetragen. Ein zugehöriges Archiv von rund 40 000 Briefen, Fotografien, Entwürfen, Zeitschriften und Katalogen hatte er Berlin ebenfalls schon 2002 geschenkt.

Das Material sei von unschätzbarem Wert für Forschung und Wissenschaft, sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger zu Marzona. »Sie reihen sich ein in die Liste großer Namen, die die Staatlichen Museen zu Berlin groß gemacht haben.« Museengeneraldirektor Michael Eissenhauer nannte es die »Stärke« und den »Charme« der Sammlung, dass sie einen ganzheitlichen Blick auf die Entwicklung der Gegenwartskunst erlaube.

Die Werke werden in der Ausstellungsreihe »A-Z. Die Sammlung Marzona« präsentiert. Der erste Teil ist bis Ende August im Berliner Gegenwartsmuseum Hamburger Bahnhof zu sehen. dpa