Neumitglied Kroatien bleibt das EU-Sorgenkind

Regierung versucht, mit Steuererhöhungen und Kürzungen bei den Sozialausgaben das Haushaltsdefizit zu drücken

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mehr Arbeitslose, höhere Schulden und schlechte Wirtschaftsperspektiven: Die erhofften Segnungen des EU-Beitritts lassen beim Neuling Kroatien auf sich warten.

Die Kette der schlechten Nachrichten reißt für Kroatien auch im neuen Jahr nicht ab. Die Arbeitslosenquote des EU-Neulings ist laut den jüngsten Statistiken des nationalen Arbeitsamtes HZZ auf zuletzt 21,6 Prozent geklettert. Der Rekordzahl von insgesamt 380 116 Arbeitslosen standen zum Jahreswechsel gerade einmal 7277 Stellenangebote gegenüber. Auch bei der Jugendarbeitslosigkeit rangiert das südosteuropäische Land mit 49,2 Prozent in der Spitzengruppe - gleich hinter Griechenland und Spanien.

Eher freudlos und ohne große Erwartungen hatten die Bewohner des seit fast sechs Jahren in der Rezession vor sich hindümpelnden Adria-Staates ihrer neuen EU-Zukunft beim Beitritt im vergangenen Juli entgegen gesehen. Die zwei Drittel der Befragten, die schon damals in Umfragen den Beitritt eher skeptisch oder mit gemischten Gefühlen bewerteten, können sich sieben Monate später bestätigt fühlen: Statt des von Beitrittsbefürwortern erhoff...


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