Cap Arcona mit dem Rad erfahren

Gedenktour erinnert an den Tod von 7000 KZ-Häftlingen vor Schleswig-Holsteins Küste

  • Elvira Grossert
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am 10. Februar startet die nächste Fahrradtour von Grevesmühlen nach Groß Schwansee. Sie hält die Erinnerung an das Cap-Arcona-Unglück wach.

»Plötzlich drang Motorenlärm an mein Ohr, dann sah ich Flugzeuge über die in der Bucht liegenden Schiffe kreisen. Ich hörte Schüsse und sah kleine Rauchwölkchen am Himmel«, erinnert sich der heute 78-jährige Jochen Ewald aus Warnkenhagen. Damals, am 3. Mai 1945, war er neun Jahre alt und konnte das Geschehen nicht einordnen. Er spürte Gefahr und lief von der Brooker Höhe, einer Erhebung an der mecklenburgischen Steilküste der Lübecker Bucht, nach Hause. Er war an jenem sonnigen Morgen alleine losgegangen, um von der Anhöhe die etwa zehn Kilometer entfernt liegenden Schiffe zu beobachten.

Ab dem 20. April 1945 wurden etwa 9000 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme auf die in der Lübecker Bucht ankernden Schiffe Cap Arcona und Thielbek getrieben. Am 3. Mai 1945 beschossen britische Flieger die ungekennzeichneten KZ-Schiffe. Mehr als 7000 KZ-Häftlinge starben.

Wenige Tage nach dem Beschuss fand Jochen Ewald am Brooker Strand eine...


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