Mutti hat ihren Olympiasieger

Matthias Mayer holt Abfahrtsgold für die Österreicher

  • Lesedauer: 2 Min.
Nicht die Favoriten Miller oder Svindal, sondern der Österreicher Matthias Mayer erkämpfte sich die Goldmedaille in der Abfahrt.

Krasnaja Poljana. Mit geschlossenen Augen genoss Abfahrtsolympiasieger Matthias Mayer sein Glück. Dann kletterte der Österreicher für die Blumenzeremonie auf das Siegerpodest. Er gewann am Sonntag die alpine Königsdisziplin bei den Winterspielen von Sotschi. In 2:06,23 Minuten lag Mayer, der noch kein Weltcuppodest in der Abfahrt erreicht hatte, sechs Hundertstel vor dem Italiener Christof Innerhofer.

Der 23-Jährige ist der Sohn von Helmut Mayer, der 1988 in Calgary Olympiasilber im Super-G gewonnen hatte. »Jetzt habe ich einen Abfahrts-olympiasieger daheim, was soll ich mit dem machen«, sagte eine fassungslose Mutter. »Der wird die nächsten Jahre noch viel hergeben«, lobte Silbermedaillengewinner Innerhofer, der trotz knappen Rückstands angesichts dauernder Rückenprobleme mit Silber hochzufrieden war. Deutsche Abfahrer hatten sich nicht qualifiziert.

Mit Startnummer elf lag Mayer vor allen Favoriten. »Die Startnummern 8 bis 15 waren sicherlich etwas bevorteilt, weil die Sonne herausgekommen ist, aber das ist der Skisport«, erklärte Mayer, der froh war, dass sich alle auf die Favoriten Bode Miller (USA) und Aksel Lund Svindal konzentriert hatten. »Ich bin mit dem Bode Lift gefahren und er hat mir gesagt, er ist brutal nervös«, sagte er.

Sowohl Miller als auch Norwegens Svindal verpassten die Medaillenränge auf den Plätzen acht und vier. Miller war im oberen Streckenteil zwar schneller, fuhr aber insgesamt zu verhalten und hatte im Ziel mehr als eine halbe Sekunde Rückstand. Svindal sagte: »Ich habe zu viele Fehler gemacht. Matthias hat verdient gewonnen.«

Mayer hatte im Speedbereich zuvor gerade erst einmal zwei Podestplätze im Super-G erreicht. Seine bislang beste Abfahrtsplatzierung war ein fünfter Platz Ende Dezember in Bormio. Bei einem Training im Alpinzentrum von Rosa Chotur war er aber Schnellster und hatte so gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Der Triumph Mayers ist auch ein persönlicher Erfolg des ehemaligen deutschen Cheftrainers Mathias Berthold, dem jetzigen Männertrainer Österreichs, das sich über das erste olympische Abfahrtsgold seit 2002 freut. dpa/nd

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