nd-aktuell.de / 12.02.2014 / Ratgeber / Seite 28

Betrug und Gaunerei statt Schnäppchen

Kauf oder Verkauf von Gebrauchtwagen über das Internet

Fast jeder Zweite in Deutschland kauft seinen Gebrauchtwagen heute über das Internet. Potenzielle Autokäufer sollten sich dabei vor Betrügern vorsehen, denn durch unbedachte Vorauszahlungen verliert man viel Geld und steht am Ende sogar ohne Auto da.

Tipps beim Kauf: Keine Vorauszahlung ohne Prüfung leisten!

Die Tricks sind variantenreich, folgen oft dem Prinzip: Extrem günstige Angebote auf den gängigen Internetportalen machen neugierig. Meist sitzt der Verkäufer im Ausland und ist oft nur per E-Mail zu erreichen. Die vereinbarte Zahlung, entweder ein Vorschuss zur Sicherheit oder sogar der Gesamtbetrag, soll über ein vermeintliches Treuhandkonto oder über einen Bargeldtransferanbieter laufen. Im guten Glauben zahlt der Käufer die Summe ein. Am Bestimmungsort wird der Betrag, meistens in Höhe von mehreren tausend Euro, von unbekannten Tätern mit einem falschen Ausweis abgeholt.

Es ist ratsam, bei Online-Einkäufen auf Bargeldtransfers zu verzichten, um das Betrugsrisiko zu reduzieren. Bargeldtransfers sind nicht geeignet, Geschäfte mit Unbekannten abzuschließen.

»Die Online-Verkaufsportale werden auch für betrügerische Geschäfte genutzt. Bei vermeintlichen Schnäppchen sollte man besonders aufmerksam sein - insbesondere, wenn der angebliche Verkäufer im Ausland sitzt. Autokäufer sollten keinesfalls Zahlungen per Bargeldtransfer leisten, ohne das Auto mit eigenen Augen gesehen und den Verkäufer persönlich getroffen zu haben«, so Siegfried Bergles von Western Union. Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes ergänzt: »Vor Betrug beim Online-Autokauf schützt am besten eine Portion Misstrauen. Daher sollte jedes Angebot gründlich geprüft werden. Wer doch auf einen Betrüger hereingefallen ist, sollte den gesamten Schriftverkehr mit dem vermeintlichen Verkäufer aufbewahren und Anzeige bei der Polizei erstatten.«

Tipps beim Verkauf: Auf zu hohe Überweisungsbeträge achten!

Auch umgekehrt kann das Prinzip im Sinne der Betrüger funktionieren. Wer im Internet ein Auto verkaufen will, kann gleichfalls einer gezielten Gaunerei zum Opfer fallen. Immer wieder sind Kriminelle mit der Masche erfolgreich, per Scheck einen höheren Betrag als den geforderten Kaufpreis zu überweisen und sich die Differenz via Bargeldtransfer zurücksenden zu lassen. Der Scheck ist in diesen Fällen natürlich wertlos - und die Differenzsumme auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Das wirksamste Mittel gegen solche Vorfälle: Höchste Vorsicht bei An- oder Verkauf eines Wagens. Western Union/nd