Das Künstlerkloster im Muldetal

Die Schaddelmühle bei Grimma wurde vor 40 Jahren zum Keramiker-Atelier - und ist längst international bekannt

  • Doris Weilandt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die 1974 gegründete Künstlergemeinschaft Schaddelmühle in Sachsen wurde zum Inbegriff für figürliche und experimentelle Keramik. Ein neues Buch gibt Einblick in die letzten 40 Jahre.

»Essen. Trinken. Feiern.« ist der Titel eines Wandbildes aus den Jahren 1976/77, das später in einem Speisesaal in der ehemaligen Großwäscherei Geithain knapp der Vernichtung entging und nun wieder an den Ort seiner kollektiven Entstehung zurückgekehrt ist. Das keramische Relief zeigt ein bacchantisches Festgelage mit schönen Frauen und bärtigen Männern. Eine toskanische Landschaft im Hintergrund verweist auf einen Sehnsuchtsort. Haben die Künstler der ersten Generation in der Schaddelmühle bei Grimma in Sachsen ihr eigenes Leben so dargestellt?

Sicher hat es Momente gegeben, in denen ausgelassen gefeiert und dem süßen Müßiggang gefrönt wurde. Doch der Alltag sah anders aus. Die Autoren Sabine Tanz und Frank Brinkmann haben für ihr Buch zahlreiche Künstler befragt, die über einen längeren Zeitraum zur Gruppe gehörten, um ein lebendiges Bild von Arbeitsalltag und Wohngemeinschaft zu zeichnen. »Wie auf einer Insel lebte man, die...


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