Arbeiten nach dem Rhythmus des Scanners

Eine Beschäftigte berichtet über den Alltag im Amazon-Versandzentrum Brieselang

  • Wladek Flakin
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Das Versandzentrum des Online-Händlers Amazon im brandenburgischen Brieselang hat noch keine Streiks erlebt. Doch auch hier sind die Arbeitsbedingungen alles andere als rosig.

Plötzlich war sie da: Am Pinnbrett im Pausenraum hing eine Liste mit ein paar Unterschriften. Während bei Amazon in Leipzig bereits Hunderte Kollegen unterschrieben hatten, war der Streit in Brieselang noch gar nicht angekommen. Erst im Oktober 2013 hatte der weltgrößte Online-Händler hier an der A2 zehn Kilometer vor Berlin-Spandau sein neuntes Versandzentrum in Deutschland eröffnet. Auf 65 000 Quadratmetern arbeiteten im Landkreis Havelland während des Weihnachtsgeschäftes bis zu 2000 Menschen, seither sind es geschätzt knapp 1000 - die Firma selbst nennt keine Zahlen.

Bei den Amazon-Versandzentren in Leipzig (Sachsen), Bad Hersfeld (Hessen) und Graben (Bayern) gab es seit April 2013 mehrere Warnstreiks. Im Dezember legten laut Gewerkschaftsangaben über 1000 Beschäftigte die Arbeit nieder. Sie fordern einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels - nicht der Logistikbranche, an der sich Amazon orient...


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