Kontrolle der Handy-Kamera, Mitschneiden von Gesprächen, voller Zugriff für Geheimdienste: WhatsApp ist ein Datenschutzalptraum. Mehrere Anbieter wollen es besser machen - oder versuchen es zumindest.
Mit Bekanntwerden der Übernahme von WhatsApp durch Facebook raste die App Threema [1]auf Platz eins der Download-Charts. Das Programm eines Schweizer Informatikers bietet neben den gewohnten Funktionen wie Chat und Bilderverschicken einen entscheidenden Vorteil: Die App bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Nachrichten können also nur vom Sender und Empfänger gelesen werden, Geheimdienste und private Spitzel bleiben außen vor – theoretisch zumindest: Denn das Programm ist nicht OpenSource. Darauf, dass sich im Programmcode nicht doch geheime NSA-Hintertüren verbergen, kann man nur vertrauen, nachprüfen lässt es sich nicht.
Völlige Transparenz garantiert hingegen Chatsecure[2]. Die App für IOs und Android beinhaltet neben der Verschlüsselungsfunktion auch eine Option, die sicherstellt, dass der Gegenüber wirklich jener ist, der er vorgibt zu sein. Ein weiterer Vorteil: Der Empfänger der Nachricht muss nicht zwangsläufig Chatsecure installiert haben. Die App funktioniert auch mit den Chats von Google, Facebook oder Jabber.
Einen Nachteil haben die datenschutzfreundlichen Alternativen: Mangels Nutzern chattet man dort meist recht einsam. Mit 76 Millionen Mitgliedern (die meisten allerdings in Asien und in der Schweiz) gilt Line [3]als einer der größten WhatsApp-Konkurrenten. Als Ersatz für den fehlenden Datenschutz gibt es niedliche Knuddelbären und die Möglichkeit, per Video zu telefonieren.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/924692.chatten-ohne-schnueffeln-alternativen-zu-whatsapp.html