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Anrufe der Unendlichkeit
Saphia Azzeddine ist mit »Zorngebete« ein islamischer Schelmenroman gelungen
Lang schon ist die Zeit reif, über den Islam zu publizieren. Wagenbach hat nun in zwei Jahren den zweiten Titel zum Thema »der Islam und die Frauen« herausgebracht. Literarische Annäherungen: Immer noch ist die Literatur jenes intellektuelle Instrument, das, anders als das Sachbuch, Gefühle erfasst und Zugänge zu Umständen findet, die der puren Vernunft nicht zugänglich sind. Nun also »Zorngebete« der Autorin Saphia Azzeddine.
Mit Allah reden? Dieses Gespräch sucht die junge Frau aus einem maghrebinischen Dorf fast täglich. Was sich höchst gläubig anhört ist ein immerwährendes, heftiges Bekenntnis, auch zu Gott, aber mehr noch zu sich selbst, zur armen, unterdrückten und zornigen Hirtin. »Bei uns ist alles haram«, sagt Jbara, die Ich-Erzählerin, »Selbst ich bin haram« stellt sie fest, denn die Wege der Frauen im Islam sind mit Tabus gepflastert. In »Zorngebete« wird von einer Frau über die Frauen im Islam erzählt. Das Glaubens...
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