Bürger wollen Infos behalten

In Sachsen-Anhalt ist die Datenweitergabe unbeliebt

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Magdeburg. Zehntausende Sachsen-Anhalter wehren sich gegen die Weitergabe ihrer Daten durch die Melderegister der Kommunen. Mit den gesetzlich ermöglichten Widersprüchen verhindern sie, dass ihre Daten zum Beispiel an Parteien oder Adressbuchverlage gegeben werden, wie eine Umfrage der dpa unter großen Kommunen ergab.

In Halle haben 37 200 Bürger oder 16 Prozent der Bevölkerung einen Widerspruch eingelegt, erklärte Halles Stadtsprecher Drago Bock. 36 300 dieser Einwohner widersprechen der Übermittlung von Daten an Adressbuchverlage. 31 300 wollen nicht, dass zum Beispiel Angaben zu anstehenden runden Geburtstagen an Lokalpolitiker gegeben werden. Der elektronischen Übermittlung ihrer Daten über das Internet haben mehr als 16 000 Bürger widersprochen. In Stendal untersagten rund 5500 Bürger den Ämtern die Weitergabe ihrer Daten - das entspreche knapp 14 Prozent der Bevölkerung, erklärte Sprecher Klaus Ortmann. Auskünfte an Polizei oder auch Staatsanwaltschaft müssen aber trotzdem erteilt werden.

Nachgefragt werden die Daten unter anderem von Banken, Vermietern, Inkassounternehmen oder auch Privatleuten, die ein berechtigtes Interesse glaubhaft machen können. Wer der Weitergabe seiner Daten widersprechen möchte, kann das in der Regel bei den Meldeämtern oder durch Formulare, die die Kommunen auf ihren Internetseiten zur Verfügung stellen. dpa/nd

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