Schockierend verantwortungslos

Umweltministerin Hendricks kritisierte in der Asse die frühere Praxis der Atommülllagerung

  • Reimar Paul, Remlingen
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Am Dienstag besuchte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erstmals das Atommülllager Asse. Eine schnellere Bergung der Fässer stellte sie nicht in Aussicht.

Mit einer Geschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde und lautem Gerumpel saust der Förderkorb in das Bergwerk. Die Tür öffnet sich quietschend in einer unterirdischen Halle, 490 Meter unter der Erde. Es ist staubig und mit 30 Grad sehr warm.

Als 30 Zentimeter hohe Skulptur aus Holz steht die Heilige Barbara in einem Glaskasten. Sie ist die Schutzpatronin der Bergleute. »Das ist doch ein gutes Omen für den heutigen Besuch«, witzelt ein Bergmann. »Unsere Ministerin heißt doch auch Barbara.«

Damit bezieht er sich auf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die am Dienstag erstmals in ihrer Amtszeit das Atommülllager Asse in Niedersachsen besuchte. Rund 126 000 Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Müll sowie giftige Chemieabfälle wurden hier zwischen 1967 und 1978 eingelagert. Das ehemalige Salzbergwerk ist vom Einsturz bedroht und könnte voll Wasser laufen. Deswegen will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS),...


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