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Aktion zur Mobilitätsdiät

Initiative startet während der Fastenzeit einen Blog über Fortbewegung im Alltag

  • Julia-Marie Czerwonatis
  • Lesedauer: 3 Min.
Drei Blogger beschäftigen sich auf ihrer Website mit unseren modernen Fortbewegungsmitteln. Die Leser sollen animiert werden, über die eigene Mobilität nachzudenken.

Der Weg zur Arbeit, zum Einkauf, ins Kino - um unseren Alltag zu gestalten, müssen wir täglich verschiedene Strecken zurücklegen. Am Tag sind das pro Bundesbürger etwa 39 Kilometer. Dabei gilt es, möglichst schnell und bequem von einem Ort zum anderen zu gelangen. Eine Initiative dreier Internetblogger will dazu auffordern, während der Fastenzeit über die eigene Mobilität nachzudenken. Ab Mittwoch erscheinen auf www.mobilitaetsfasten.wordpress.com täglich Berichte über nachhaltige Mobilität.

»Mobilität ist ein Thema, das uns drei im Alltag unglaublich beschäftigt«, erzählt Miriam Gieseking, eine der Bloginitiatoren. Die 28-Jährige lebt in Berlin und sieht sich täglich mit zu viel Verkehr auf zu engem Raum konfrontiert: »Ich kann nirgendwo mit meinem Fahrrad langfahren, ohne mich zwischen parkenden Autos, offenen Türen und dichten Verkehr hindurchzuschlängeln. Das nervt.«

Durchschnittlich 80 Minuten unseres Tages verbringen wir unterwegs - egal ob mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß. Was Menschen dazu treibt, sich auf bestimmte Weise fortzubewegen, habe die Blogger schon lange beschäftigt. Zusammen mit Hauke Ebert und Andrea Büermann hat sich Gieseking die Internetplattform als Format überlegt, um über das mobile Verhalten unserer Gesellschaft zu diskutieren. Ansprechen wollen die Initiatoren ein Publikum, das sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt und sich mit den Folgen unserer Mobilität auseinandersetzen will.

Die Beiträge dazu kommen unter anderem vom Umweltbundesamt, der Initiative Zukunftsmobilität und Städteprojekten für nachhaltigen Verkehr. »Der Blog soll eine breite Palette zu der Thematik abdecken. Neben Erfahrungsberichten über unsere eigenen Reisen soll es um die Frage nach Alternativen zu Auto und Flugzeug gehen«, sagt Gieseking. »Menschen nehmen oftmals an, sie könnten auf ihr Auto nicht verzichten, weil sie sich die Alternativen nicht bewusst machen.«

Pkw sind laut einer Studie des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung das beliebteste Fortbewegungsmittel in Deutschland. Öffentliche Verkehrsmittel würden Autofahrer demnach nicht gerne nutzen, weil sie ihre Ziele damit schwerer erreichen können. 2013 waren rund 77 Prozent der Haushalte mit einem oder mehreren Autos ausgestattet.

Eine nachhaltige Alternative zum Pkw ist das Lastenfahrrad. Diese werden »in Deutschland zunehmend populärer«, berichtet Gieseking. »Sowohl für den Transport privater Güter oder von Kindern, als auch für gewerbliche Transporte.«

Die Blogger haben sich als zeitlichen Rahmen für ihr Projekt die Fastenzeit ausgesucht. Sie selbst wollen versuchen, sich währenddessen möglichst nachhaltig fortzubewegen. Auf die Bequemlichkeit des eigenen Autos würde laut aktueller Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse jeder Fünfte während der Fastenzeit verzichten.

Am Ende wollen die Blogger herausgefunden haben, inwiefern wir unsere Mobilität nachhaltiger gestalten können und ob es Sinn ergibt, sich in der alltäglichen Fortbewegung einzuschränken.

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