»Schreib alles auf, damit es nicht vergessen wird«

Christoph U. Schminck-Gustavus berichtet über das deutsche Massaker im griechischen Dorf Lyngiádes 1943

  • Horst Möller
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es war ein Sonntagnachmittag, als die Wehrmacht den Ort einschloss, die Bewohner aus ihren Häusern trieb, die Männer von den Frauen und Kindern trennte, erst die Männer erschoss und die Frauen und Kinder in Keller zwang, um dann auch sie dort niederzuschießen und anschließend die Häuser abzufackeln.

Zwei Tage zuvor hatte sich Oberstleutnant Salminger, Günstling des »Führers«, nach einem feuchtfröhlichen Gelage in Joánnina nachts und gegen alle Warnungen ohne Geleitschutz von seinem Fahrer zu seinem Einsatzort zurückbefördern lassen. Mit seinem Horch-Geländewagen krachte er in eine Straßensperre und wurde von Partisanen erschossen. Als Vergeltungsaktion befahl daraufhin der kommandierende General Lanz das Erschießen aller Einwohner und Niederbrennen aller Dörfer »in 20 km Umkreis der Mordstelle«. Anders als im benachbarten Stroúni, wo dieser Befehl mit Rücksicht auf die Jungvieh- und Schafbestände nicht mit bestialischer Grausa...


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