nd-aktuell.de / 08.03.2014 / Politik / Seite 6

Brutales Unrecht

Bundespräsident gedachte griechischer Nazi-Opfer

Bundespräsident Joachim Gauck hat gemeinsam mit dem griechischen Präsidenten Karolos Papoulias am Freitag der griechischen Nazi-Opfer gedacht.

Berlin. Am Mahnmal in Lingiades, wo Wehrmachtssoldaten im Oktober 1943 ein Massaker verübten und 83 Menschen töteten, sagte Gauck, was geschehen sei, »war brutales Unrecht«.

»Mit Scham und Schmerz bitte ich im Namen Deutschlands die Familien der Ermordeten um Verzeihung«, sagte der Bundespräsident bei einer Kranzniederlegung laut Redemanuskript. Gauck würdigte die Einladung Papoulias', der selbst im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen in der Widerstandsbewegung gekämpft hatte: »Sie zeigen, dass Versöhnung selbst nach tiefem Leid möglich ist.«

Der Bundespräsident sprach sich dafür aus, gemeinsam mehr Anstrengungen zu unternehmen, damit sich in Deutschland das Wissen über die deutschen Gräueltaten in Griechenland verbreitet.

Anlässlich von Gaucks Reise war erneut eine Diskussion um Reparationszahlungen Deutschlands an Griechenland zur Wiedergutmachung der Verbrechen der Hitlerfaschisten entfacht. Die Bundesregierung lehnt solche Zahlungen ab. epd/nd