nd-aktuell.de / 08.03.2014 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Immer weniger Deutsche können sich über Wasser halten. Der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zufolge erreichen am Ende der 4. Klasse bundesweit gerade mal 50 Prozent der Schüler das Freischwimmerabzeichen. Ende der 80er seien es mehr als 90 Prozent gewesen. Gehen die Deutschen langsam, aber sicher unter? War Thilo Sarrazins düsteres Diktum »Deutschland schafft sich ab« ein letztes warnend flackerndes Flut-Licht im deutschen Wasser-Fall? Vieles, was bislang rätselhaft erschien, ist jetzt klar wie Spreequell. Dass die Deutschen zunehmend nicht mehr flüssig sind, sondern nur noch klamm, hat nichts mit der Krise zu tun, sondern mit der grassierenden Wasserscheu. Ebenso kann die steigende Zahl Übergewichtiger nicht verwundern - Fett schwimmt bekanntlich oben. Auch die Kultur geht den Bach runter: Dürrenmatt ist in, Feuchtwanger out. Profiteure sind die Hersteller von Wasseruhren, Wasserhähne werden indes gnadenlos abgeknallt. ibo